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Weitere Wintertouren Wintertour 2014Durch die Uckermark und eine Stippvisite in Polen Endlich wieder rauf aufs Rad, endlich wieder bei Frost und Schnee am
Lagerfeuer sitzen und klönen. Das dritte Jahr in Folge stand die
Winterradtour an – das gab es noch nie. Bisher haben immer geborene
Kinder, gekaufte Häuser oder auch simple Erkältungen regelmäßige
Wintertouren unterbunden. Aber dieses Mal war es soweit. Nur: Frost und
Schnee waren Mangelware. Es war um 0°C herum – aber mehr im
Plusbereich und „Schnee“ waren nur noch vereinzelte Schneereste,
die an schattigen Plätzchen noch zu finden waren. Macht nichts: Termin ist Termin und schließlich planen wir ein
solches Wochenende immer schon drei Monate im Voraus, damit wir langfristig
dieses eine Wochenende frei halten. Nun fahren wir mit dem Auto zu unserem
Startpunkt, diesmal Wittstock, und es regnet in strömen.
Zum Glück können wir bei Freunden inklusive Auto in einer großen
Traktorenhalle unterkommen. Am nächsten Morgen dann: Nasse Straße,
aber kein Regen mehr – und so um 7°C herum. Auf geht´s,
nun gibt es keine Ausreden mehr, wir fahren los. Etwas belächelt
von unseren Freunden, die entspannt und mit einem „bis Montag dann“,
zur Arbeit gehen. Wir
versuchen möglichst wenig auf Straßen zu fahren, sondern nutzen
Radwege, die etwas abseits liegen. Immer wieder stoßen wir in unserer
Richtung auf Teile von Radwegerouten wie Berlin
– Kopenhagen etc., die wir gern mit einbinden. Obwohl wir
beruflich alles möglichst langfristig und genau planen, entscheiden
wir hier immer wieder spontan, welchen Weg wir nun nehmen. Wir hatten
vorher überlegt, ob wir die Route genauer planen, die Strecke für´s
Navi programmieren, das Navi dann an den Lenker stecken und der geplanten
Route einfach nur folgen. Geht ja alles. Aber wir wollten mal wieder mit
weniger Technik unterwegs sein und uns davon nicht abhängig machen.
Ok, natürlich können wir über unseren Nabendynamo Strom
gewinnen und dadurch die Handys laden – aber mehr auch nicht. Das
in den Handys dann zumindest Kompass und Navi versteckt sind, hat uns
dann aber doch ein paar Mal geholfen, als wir „Spezialabkürzungen“
gefolgt sind. Während
wir noch über die Möglichkeiten der Fahrradindustrie im Automobilsektor
philosophieren, gibt es ein hässliches knacken: Der Gepäcktaschenhaken
an Stephans Satteltasche ist gebrochen. Kurz überlegen wir, wie man
diesen elementaren Schaden beheben könnte, da zieht Stephan einen
Spanngurt aus der Tasche. „Für alle Fälle immer dabei“
– Super, das Teil ist genau die richtige Lösung für unser
Problem. Nach kurzer Reparatur kann es weiter gehen – das Provisorium
hält bis zum letzten Tag. Am Samstag finden wir nach 30 km einen Bäcker, bei dem wir unsere Frühstücksbrötchen kaufen – irgendwo bei Angermünde. Allerdings stellen wir fest, dass wir es wohl nicht schaffen werden, heute nach Polen einzureisen und am gleichen Tag wieder hinaus, wir werden in Polen zelten. Auf dem Weg dorthin stoßen wir auf den Oder-Neiße-Radweg, der uns bis zum Grenzübergang bei Hohenwutzen führt. Hier erwartet uns starker Autoverkehr über die Oder – der aber nur für ca. 800m anhält: Die Blechkarawane fährt bis zum „größten Polenmarkt von Berlin“, tankt dort, kauft Zigaretten oder was auch immer – und fährt wieder zurück. Schon im nächsten kleinen Ort ist vom Grenzverkehr nichts mehr zu spüren. Kurz hinter Cedynia fragen wir nach Wasser – und
die gute Frau kann kein Wort Deutsch! Wie schön! Endlich in einem
anderen Land, Verständigung mit Händen, Füßen und
Lächeln, und Wasser bekommen wir auch. Der lange Weg über die Oder führt nach Schwedt. Hier frühstücken wir auf einer Bank der schönen Uferpromenade an der Oder. Dann ist es mit der Ruhe vorbei: Wir haben Windstärke 5 von vorn! In einer wunderschönen, gewellten Landschaft, die aber kaum Schutz vor dem Wind bietet. Wir erinnern uns an den etwa 10tägigen Gegenwind „damals“, als wir auf der Radtour um die Welt den Mittleren Westen der USA durchquert haben. Was für eine Quälerei! Hier in der Uckermark freuen wir uns zwar über das schöne Wetter und die tolle Landschaft, sind aber nicht so weit vorangekommen, wie wir wollten. Macht nichts, dafür haben wir wieder einen wunderschönen Platz am See gefunden. Vorher gab es in Templin noch die Suche nach ein paar Flaschen landestypischen Pilses – was nicht einfach war. In dieser doch recht großen Stadt hatte am Ende nur ein kleiner Vietnamesen-Imbiss geöffnet. Die Frau am Tresen hat sich über die einzigen Gäste sehr gefreut und uns auch mit Wasser versorgt. Den Platz am See haben wir über einen schmalen Waldweg gefunden,
trotzdem ahnten wir, dass diese Stelle nicht ganz ideal ist. Schilder
wie „Grillen und zelten verboten“ galten möglicherweise
auch für uns, aber wer konnte das schon genau wissen? Vielleicht
doch nur für Jugendliche, die im Sommer keine Feten veranstalten
sollen? Nachdem wir am Vortag durch den Wind zu wenige Kilometer gefahren waren,
haben wir heute deutlich über 100km vor uns, schließlich mussten
wir zum Auto zurück. Es ist nicht mehr so windig und außerdem
schützt auch die waldige Landschaft etwas. Aber schnell wird uns
klar, dass wir es nur ganz schwer im Laufe des Tages bis zu unserem Ziel
schaffen würden. Da halfen nur Abkürzungen. |
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vvvvvv |
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